Textfeld









Familie vor dem Abgrund bewahren: Grandioses 5. DemoFürAlle-Symposium in Böblingen bei Stuttgart vom 15.2.2020

https://demofueralle.blog/2020/02/18/familie-vor-dem-abgrund-bewahren-grandioses-5-demofueralle-symposium-in-boeblingen-bei-stuttgart/


Dr. Imre Téglásy: »Konstruktive Familien- und Gesellschaftspolitik in Ungarn«

Der Direktor von „Human Life International Hungary“, Philologe und Abtreibungsüberlebender, stellte in einem historischen Abriss  die liberale Abtreibungspolitik unter den ungarischen Kommunisten sowie den daraus resultierenden massiven Rückgang an Eheschließungen und Geburten dar.

Anschließend zeigte er auf, wie die aktuelle Regierung Ungarns unter Orban diesem „demographischen Winter“ mit zahlreichen Maßnahmen versucht, entgegenwirken.  Téglásy kritisierte jedoch auch, dass das ungeborene Leben noch nicht ausreichend durch das Gesetz geschützt würde und die (finanzielle) Anerkennung der Mutterschaft als Vollzeitbeschäftigung bisher noch ausstehe.


Sein Vortrag »Fokus Familie: Konstruktive Familien- und Gesellschaftspolitik in Ungarn«  hier zu lesen bzw. als pdf herunterzuladen.

Nachfolgend einige Auszüge:


Im Jahr 1918 rief die die amerikanische Proto-Feministin Margaret Sanger, Begründerin der Abtreibungsorganisation „Planned Parenthood“, den Krieg gegen Kinder und Familien aus. Aufgrund ihrer Vorschläge legalisierte die Sowjetunion unter Lenin 1920 als erstes Land der Welt Abtreibung.

Im Juni 1956 legalisierte die Kommunistische Partei in Ungarn Abtreibung – gemäß der sowjetischen Regelung, die zu einem Krieg gegen die Fruchtbarkeit Ungarns führte. Im Oktober forderten die ungarischen Revolutionäre die Nichtigkeit des Abtreibungsgesetzes, mit dem Argument, dass es eine Erfindung der Sowjets sei, die sie Ungarn aufgezwungen haben, um es zu töten...


Der Trend, die Kinder der ungarischen Eltern zu töten, setzte sich nach der Niederschlagung der Revolution und auch nach den sogenannten politischen Veränderungen von 1989 fort. Im Jahre 1992 nahm die erste konservative Regierung das Abtreibungsgesetz an, das von den Experten der FIDESZ-Partei vorbereitet wurde und inspiriert ist. FIDESZ ist die Partei, die heute zusammen mit den Christdemokraten Ungarn regiert. Nach der früheren stalinistischen Regelung von Abtreibung auf Verlangen wurde mit dem neuen Gesetz die Tötung ungeborener Kinder permanent gefördert. Laut dem Zentralen Statistikbüro Ungarns gab es seit 1956 sechs und halb Millionen legale Abtreibungen in Ungarn, das heute weniger als 10 Millionen Einwohner hat. Einige Berechnungen, die die Zahl der als Minderheiten in den Nachbarländern lebenden Ungarn berücksichtigen, gehen von acht Millionen legalen und illegalen Abtreibungen aus.

Die neue Regierung (gebildet von der Koalition der liberalen Partei FIDESZ und den Christdemokraten) unter der Führung von Viktor Orbán hat 2011 eine neue Verfassung herausgegeben, die von den konservativen Politikern und Geistlichen weltweit positiv rezipiert und aufgenommen wurde, da in dieser Verfassung die traditionellen christlichen Werte bekräftigt wurden. (Auch Human Life International feierte diese Verfassung mit diesem Dokumentarfilm: (https://www.youtube.com/watch?v=h_TVlv_S9xQ&feature=youtu.be)


...und es ist wahr, diese Hoffnung auf den Schutz des Lebens und anderer christlichen Werte war nicht vergeblich. Es gibt wirklich schöne Formulierungen in der sogenannten Osterverfassung von 2011 über die Würde des Menschen und den Schutz von Kindern vor der Geburt:„Jeder Mensch soll das Recht auf Leben und Menschenwürde haben; embryonales und fötales Leben soll vom Zeitpunkt der Empfängnis an geschützt werden.“


Nach der Definition von Carl von Clausewitz, dem Klassiker der Militärstrategie ist 

„der Krieg nichts anderes als die fortgesetzte Staatspolitik mit anderen Mitteln“.

Eines dieser „Mittel“ erkennen wir, wenn wir auf die Kinder blicken, die ihr Leben in einem speziellen Krieg verloren haben, den unsere Staaten gegen die Fruchtbarkeit unserer Länder führen.


John Smeaton, Vorsitzender der britischen „Society for the Protection of Unborn Children“ sagte in einem Vortrag 2016 in Rom:

Wir erleben wohl die größte Katastrophe in der bekannten Geschichte der Menschheit. Einer konservativen Schätzung zufolge sind seit 1966 weltweit etwa 2 Milliarden Babys, die nach dem Ebenbild Gottes geschaffen wurden, durch Abtreibung getötet worden, so führende Forscher von sowohl der Abtreibungs- als auch der Lebensschutz-Lobby. (…)


Pál Demény sagte, dass wir uns trotz der Tatsache, dass wir heute viel über die statistischen Beweise sprechen, nicht genug über die Bedeutung des weltweiten Bevölkerungsrückgangs bewusst sind.

„Die Beibehaltung des Status quo wird zu einem demographischen Gefälle führen, das langfristig zum Verschwinden Ungarns führen wird“, warnte der Experte und fügte hinzu, dass 

„die ungarische Politik ein nützliches Modell für Europa anzubieten hat, das ein hohes Niveau der Geburtenrate anstrebt, um die Stabilisierung der Bevölkerung langfristig zu gewährleisten“.


Pál Demény machte drei Vorschläge: Zuerst müsse man eine Willkommenskultur für Kindern fördern und dann die finanzielle Unterstützung von Familien mit Kindern erhöhen, indem man neue Wege zur Pflege der Humanressourcen einführt.

Er riet zu unorthodoxen Methoden, die sich sowohl auf politische als auch auf ethische Argumente stützen.

Er sagte, es sei höchste Zeit, diese Methoden anzuwenden; sie können auch als Modell für andere Länder in ganz Europa dienen, die unter einer niedrigen Geburtenrate leiden:

1.     Einführung eines Wahlrechts für alle Bürger ohne Altersbeschränkung. Das Wahlrecht eines Minderjährigen könnte durch seine Mutter oder seinen Erziehungsberechtigten wahrgenommen werden.

2.     Wiederherstellung des Zusammenhangs zwischen der Rente, die älteren Menschen finanzielle Sicherheit bietet, und dem wirtschaftlichen Erfolg ihrer eigenen Kinder. Dieser Zusammenhang war in der Praxis früherer Gesellschaften gegeben.

3.     Anerkennung der Mutterschaft als Vollzeitbeschäftigung, um Familien mit vielen Kindern zu unterstützen.

Auch wenn die ungarische Regierung die drei Vorschläge Ideen dieses Experten bisher nicht umgesetzt hat, hat sie immerhin im Herbst 2018 eine landesweite Umfrage zu zehn verschiedenen Ideen gestartet, die von den Bürgern des Landes bewertet werden sollen. Als Ergebnis der Umfrage, die auf 1,3 Millionen ungarischen Wählern basierte, unterstützten 99,18 Prozent den Vorschlag, den Bevölkerungsrückgang eher durch eine stärkere Unterstützung der ungarischen Familien gelöst werden sollte als etwa durch Migration.

Trotz der hohen Zustimmung von 93,72 Prozent zu der Idee, dass der Staat die unsichtbare und unbezahlte Arbeit der Mütter als Vollzeitarbeit anerkennt, folgte die Regierung leider diesem Rat des Demographen Demény bislang nicht, auch wenn ihr dazu seit längerer Zeit von mehreren Experten geraten wurde.


Der Sozialwissenschaftler Patrick Fagan sagte, reichen finanzielle Anreize für Familien zur Lösung der demographischen Krise alleine nicht aus. Diesen Appell richteten auch über 500 Lebens- und Familienschützer, zu denen ich auch gehörte, auf einer Konferenz in Italien (Triest-Grado) 2010 an die Regierungen Mittel- und Südeuropas.

In ihrem Appell warnten sie sie 

"über die schreckliche Situation in ganz Europa, wo eine große Kategorie der Menschheit, nämlich die Kinder vor der Geburt, von Anfang an leiden". Sie brachten ihre Meinung zum Ausdruck, dass 


"in einem vereinigten Europa, das sich vom Atlantik bis zum Ural erstreckt, es nicht ausreicht, die Integration der Wirtschaft zu genießen, sondern dass vor allem die Würde des Menschen respektiert werden muss, denn hier liegt die Quelle des Prinzips, gleichberechtigte Mitglieder der menschlichen Familie zu sein und das Leben vom Augenblick der Empfängnis bis zum natürlichen Tod zu schützen.

Der Zusammenbruch der Berliner Mauer, die Europa auf unnatürliche Weise geteilt hat, ist noch nicht vollendet, wenn wir diese "Mauer", die uns immer noch daran hindert, den Wert des menschlichen Lebens zu schätzen, nicht einreißen. Der Unterdrückung durch den realen Kommunismus lag eine materialistische Vision zugrunde und verwirrte den Menschen. Doch der Materialismus mit seiner Verherrlichung des Marktes ist auch im Westen weit verbreitet. Deshalb kann die tiefste, rechtschaffene und festeste Einheit Europas nicht wahr werden, solange diese Art von Materialismus nicht überwunden wird. Wir müssen an die Kleinsten und Ärmsten unter uns denken, an die Kinder. 

Die Kinder sind das Zeichen für den Sieg über den Materialismus und garantieren uns eine echte europäische Einheit auf der Grundlage von Gleichheit, Demokratie, Freiheit und Solidarität.“


Autor: Die Probleme Ungarns gelten genauso für Deutschland ! Auch unsere Demographen schlagen schon seit Jahrzehnten Alarm!

Ein renommierter deutscher Bevölkerungswissenschaftler, Hr. Prof. Dr. Herwig Birg, Demograph und Volkswirt, spricht in einem Vortrag, den er 2016 in Kooperation mit der Konrad Adenauer Stiftung gehalten hatte, über die Probleme der (deutschen) Demographie:Rede Prof. Dr. Herwig Birg 

Es gibt in Deutschland keinen Lehrstuhl (mehr) für Demographie und Bevölkerungswissenschaft ! Und das bei den aktuellen Problemen dieser Art - aber: mit dem Wegfall dieser Lehrstühle kamen etwa 100 Lehrstühle für die Gender"Ideologie" hinzu. (!)


Weiterlesen im Kapitel  Familienpolitik vs. Demographie  aus der Familienpolitik- Kritik.


Diese Webseite verwendet Cookies. Hier erfahren Sie alles zum Datenschutz ok