Lügen als legitimes Mittel der Politik - grundsätzliche
Einstellung namhafter „Demokraten"
Winston Churchill:
„Damals hatte ich noch keine Ahnung, welche große und fraglos hilfreiche Rolle der
Schwindel im Dasein derjenigen großen Völker spielt, die sich des Zustandes demokratischer Freiheit erfreuen".
(„Weltabenteuer im Dienst" -- Leipzig 1946 S. 61)
„Im
Kriege", so bemerkte ich, „ist die Wahrheit so kostbar, daß sie nie anders als mit
einer Leibwache von Lügen auftreten sollte".
Stalin und seine Mitarbeiter fanden in
dem Bonmot, als es übersetzt wurde, großen Gefallen. So endete die offizielle
Sitzung in heiterer Tonart."
(W. Churchill „Der Zweite Weltkrieg" V. Bd. 2. Buch „Von
Teheran bis Rom" S. 75)
„Unter dem Druck der Verhältnisse spürte ich die Unmöglichkeit, auf dem Standpunkt
der reinen Moral zu beharren".
(»Der Zweite Weltkrieg" IV, 1 S.381)
Und der daraus
resultierende Zynismus: „Krieg ist ein Spiel, das mit lächelndem Gesicht gespielt
werden muß".
(E. Hughes „Churchill, ein Mann in seinem Widerspruch" S. 81)
„Wir haben nie an einen Frieden gedacht, selbst in dem Jahr nicht, in dem wir ganz
allein standen und mit Leichtigkeit hätten Frieden schließen können ohne ernstliche
Einbuße für das Britische Empire, und weitgehend auf Ihre (Stalins) Kosten. Weshalb
sollten wir jetzt daran denken wo die Sache für uns drei dem Siege entgegengeht?"
(Brief Churchills an Stalin am 24.1.1944 -„Schriftwechsel" Bd. IS. 189)
Franklin Delano Roosevelt:
„Lange bevor die Öffentlichkeit etwas davon merkte, plante und organisierte
Washington für den wirklichen Krieg. Bedeutsam war, daß, obgleich diese Aufrüstung
und Mobilisierung dem Volk immer als für die Verteidigung der Hemisphäre
präsentiert wurde, die strategische Planung der USA niemals so begrenzt war. Die 3
Armee plante nicht und bereitete nicht die Erdtruppen auf eine Abwehr einer Invasion
durch die Achsenmächte vor, -- sie begann eine große, mobile
Expeditionsstreitmacht vorzubereiten, die überall in der Welt verwendet werden
konnte ....
Während der Präsident wiederholte, er wünsche keinen Krieg und habe keine
Absichten, Expeditionstruppen nach Europa zu schicken, brandmarkten die
militanten Sekretäre der Flotte und des Kriegsministeriums, Knox und Stimson, in
Reden und öffentlichen Erklärungen, die Neutralitätsgesetzgebüng und redeten einer
amerikanischen Intervention in der Atlantikschlacht das Wort. Als Kabinettsmitglieder
konnten sie dies nicht ohne Zustimmung des Präsidenten tun. Als Frank Knox in der
Presse zitiert wurde, daß er gesagt habe, ,die einzige Hoffnung für Frieden für die
Vereinigten Staaten wäre die Zerschlagung Deutschlands', wies F.D.R. ihn nicht
zurecht."
11
(T.R.Fehrenbach „F.D.R.s1 Undeclared war 1939 tol94l" S. 121, 135, 189)
„Clare Booth-Luce hat viele Menschen schockiert, als sie anläßlich des
Parteikonvents der Republikaner 1944 sagte, Roosevelt ,hat uns (die USA) in den
Krieg gelogen'. Als sich diese Feststellung dann aber als zutreffend erwies, hörten
die Roosevelt-Anhänger auf, sie abzustreiten, und rühmten sie mit der Behauptung,
er habe ,lügen müssen', um sein Land und dann England und ,die Welt' zu retten".
(P.H.Nicoll „Englands Krieg gegen Deutschland" S. 4
W. I.
Lenin:
„Der Terror ist ein Mittel der Überzeugung ...!
Das Gericht soll den Terror nicht
beseitigen -- das zu versprechen wäre Selbstbetrug oder Betrug --, sondern ihn
prinzipiell, klar, ohne Falsch und ohne Schminke begründen und gesetzlich
verankern. Die Formulierung muß so weitgefaßt wie möglich sein, denn nur das
revolutionäre Rechtsbewußtsein und das revolutionäre Gewissen legen die
Bedingungen fest für die mehr oder minder breite Anwendung in der Praxis."
(Lenin „Werke", 3. Ausg. Bd. 27, Moskau 1937, S. 296)
„Kommt es nicht von selbst
zum Krieg, so muß dieser angestiftet werden ... Keine Macht der Welt kann den Weg
von der kommunistischen Weltrevolution zur sowjetischen Weltrepublik aufhalten."
(Lenin „Ausgewählte Werke" Bd. II S. 310)
Da grundsätzlich die kommunistische
Ideologie vorschreibt, der Objektivität zugunsten der „kommunistischen Parteilichkeit"
abzuschwören, ist die Lüge zum legitimen Mittel der Politik erklärt worden. Betrug,
Verleumdung, Gewissenlosigkeit, Haß, Mord, Massenmord, Krieg --
alles ist für den
Kommunisten gerechtfertigt, „moralisch" sofern es nur seiner Partei dient.
Warnung vor den kommunistischen Beeinflussungs- und geistigen
Aggressionsmethoden
Die französische Sozialistin Suzanne Labin hat in einem Aufruf „In letzter Stunde"
(veröffentlicht in der Zeitschrift „Die politische Meinung", Bonn, Febr. 1961, ebenfalls
von Kurt Ziesel „Der rote Rufmord" S. 170/71)
die kommunistischen Beeinflussungs- und geistigen Aggressionsmethoden dahingehend klassifiziert:
„Die erste
Voraussetzung für den Erfolg einer Verschwörung ist die Verleumdung derjenigen,
die diese aufdecken.
So besteht eine der Hauptaufgaben des kommunistischen
Apparates darin, die aktiven Kommunistengegner mit allen Mitteln anzuschwärzen. Niemals ist eine Menschengruppe einer derartigen stetigen Flut gehässiger
Verleumdungen und zynischer Einschüchterungen ausgesetzt worden. Dieser Hexenjagd der Moskauer Inquisitoren ist es leider gelungen, in weiten Kreisen den
Gedanken zu verbreiten, daß es unanständig sei, den totalitären Kommunismus
systematisch zu bekämpfen, der aber seinerseits unablässig gegen die Freiheit
Sturm läuft. Das ist ein bedenkliches Zeichen geistiger Kapitulation in der freien Welt
....
Der Kommunismus setzt auf die
- Frechheit seiner eigenen Lügen
- auf die
hemmungslose Demagogie
- auf die Grundsätze der Linken, um die Linke zu fesseln
- auf die Friedensliebe der
anderen, um seinen eigenen Krieg einzuleiten
- auf die Toleranz der Demokraten, um seine eigenen Diktaturpläne abzuschirmen
- auf die nationalen Gegensätze, um den eigenen Imperialismus zu fördern,
- auf die Sensationsgier der Presse
- auf den Eigennutz und den Ehrgeiz
- auf den Schuld-Komplex der Anständigen, um seine eigenen Laster zu verschleiern.
- und zuletzt auf:
- auf die politische Ignoranz, die Untätigkeit und Denkfaulheit der Öffentlichkeit "
„Die Sowjets geben für ihren gesamten Propaganda-, Durchsetzungs- und
Aufweichungsapparat schätzungsweise jährlich über zwei Milliarden Dollar aus (das
ist ein fünftel des gesamten Haushaltes der Bundesrepublik) und setzen 500 000
offene und geheime Agenten in der ganzen Welt ein. Diese Tatsache sollten sich die
freien Menschen ständig vor Augen halten.
Es handelt sich hier um die
ungeheuerlichste Maschinerie zur Unterjochung der öffentlichen Meinung, die jemals
in der Geschichte konstruiert wurde. Das schlimmste hierbei ist aber, daß die
Gegenwehr des Westens hundertmal schwächer ist als die Angriffsenergie des
Ostens."
Katyn: Mehr als 10.000 Polnische Offiziere von den Sowjets ermordet
Das Grab der 2500. Das größte der sieben bisher freigelegten Massengräber ist L-förmig
angelegt, 8 Meter breit, einmal 28 Meter lang, einmal 16 Meter lang. Hier wurden in 5
Schichten übereinander je 500 ermordete polnische Offliiere von den Sowjets verscharrt.
Ein Verbrechen an über 10000 polnischen Offizieren im Jahre 1940, das den Deutschen
angelastet werden sollte, ein Verbrechen,
das jedoch niemand mehr anklagt, ein
Verbrechen, das Stalin auch anderen Völkern zugedacht hatte und mit einem Toast auf dem
Abschiedsbankett der Teheraner Konferenz 1943 in die Worte faßte (zu Roosevelt und
Churchill gewandt):
Stalin: „Ich fordere Sie auf, mit mir auf die denkbar weiteste Gerechtigkeit
gegenüber den Kriegsverbrechern zu trinken, eine Gerechtigkeit, die Erschießungskommando
heißt. Ich trinke auf unseren gemeinsamen Willen, sie so schnell wie möglich zu erledigen,
und zwar 50 000 mindestens".
Stalin: „Schon nach dem Einmarsch zeigte man uns 2400 Leichen von Ukrainern, die von den
Sowjets vor ihrem Abmarsch im Stadtgefängnis in Lemberg durch Genickschuß liquidiert'
worden waren. Die weinenden Witwen und Waisen dieser Opfer umstanden die
halbverbrannten Leichen ihrer Väter und Männer -- ein entsetzliches Bild! Und als wir dann
die Bevölkerungsstatistik für Galizien aufnahmen, kam die grauenvolle Wahrheit auf, daß
über 613 000 Menschen (Männer, Frauen und Kinder) im Laufe der knapp zwei Jahre des
Sowjetregimes von den Bolschewiken aus dem Lande, »unbekannt wohin', nach dem Osten
abtransportiert worden waren. Von diesen Opfern waren keinerlei Nachrichten mehr
eingetroffen. Wenn ich daran denke, daß diese gleiche Sowjetunion über Hitlers Verbrechen
zu Gericht sitzt, dann packt mich ein entsetzliches Grauen über die Gerechtigkeit der
Machtverhältnisse auf der Erde."
Dr. Hans Frank -- „Im Angesicht des Galgens", S. 406
Sofern es gegen Deutschland ging, waren sich die Führungsstaaten in Ost und West
bei diesen Methoden einig. In der Praxis wirkte sich das dann so aus, daß „den Feinden", die man zu bekämpfen, die man „zu zermalmen", „auszurotten", zu vernichten
gedachte, alles und jedes in die Schuhe schob und diese Lügen monoton jahrein,
jahraus in die Öffentlichkeit lancierte, von Kriegsschuld zu „Verbrecherstaat" bis zu allen denkbaren Kriegsverbrechen . Lord
Northcliffe, der ehemalige Reporter Alfred Harmsworth, später der britische „Director
of Propaganda" hatte schließlich gelehrt:
„Man muß den Deutschen nur 99 x eine Lüge als Wahrheit auftischen, vom 100. Mal ab glauben sie die Lüge als Wahrheit".
dpa, 24. 9. 1945, New York:
„Der Vorsitzende der „Jüdischen Liga" in den USA, Rabbi Benjamin Schultz, erklärte
am Donnerstag Abend in New York, "... während des Zweiten Weltkrieges seien 3 390
000 Juden auf sowjetischem Gebiet spurlos verschwunden! Im Jahre 1941 habe es
in einem Gebiet, in dem heute nur noch 1 175 000 Juden leben, 5 140 000 Juden
gegeben.
Rabbi Schultz behauptete: ,Diese Massaker haben bestimmte westliche Stellen vorsätzlich verheimlicht, die aus Überzeugung oder aus diplomatischen
Erwägungen nicht die Wahrheit über die Sowjetunion erzählen wollten".
(Nation
Europa Febr. 1955 S. 65)
Am 29. Februar 1944 gab das britische Informationsministerium eine Note an alle
höheren Beamten und die Gestalter der öffentlichen Meinung in Umlauf, durch die
sie angewiesen wurden, von den zu erwartenden Greueln der nach Mitteleuropa
vordringenden Roten Armee durch eine „gegen den Feind gerichtete
Greuelpropaganda abzulenken.
Wörtlich lautete diese Mitteilung über die das Ministerium in keinerlei
Korrespondenz eingehen könne:
„Sir,
Ich bin vom Ministerium angewiesen, Ihnen folgenden Rundbrief zu übersenden: Es
ist oft die Pflicht guter Bürger und frommer Christen ein Auge zuzumachen gegenüber Besonderheiten jener die mit uns verbündet sind. Aber es kommt die Zeit,
da solche Besonderheiten, während sie noch in der Öffentlichkeit geleugnet werden,
berücksichtigt werden müssen wenn eine Stellungnahme von uns gefordert wird. Wir
kennen die vom bolschewistischen Diktator angewandten Herrschaftsmethoden in
Rußland selbst, und zwar durch die Artikel und Reden des Premierministers
persönlich im Verlauf der letzten zwanzig Jahre. Wir wissen, wie die Rote Armee sich
in Polen 1920 verhielt und in Finnland, Estland, Litauen, Galizien und Bessarabien
erst kürzlich. Wir müssen daher in Rechnung stellen, wie die Rote Armee sich sicherlich verhalten
wird, wenn sie Zentral-Europa überrennen wird. Wenn nicht Vorsichtsmaßnahmen in
Angriff genommen werden, dann werden die augenscheinlich unvermeidlichen
Schrecken, die sich ergeben, eine unpassende Belastung auf die öffentliche Meinung
in diesem Lande werfen. Wir können die Bolschewisten nicht reformieren, aber wir
können unser Bestes tun, um sie -- und uns -- vor den Konsequenzen ihres Handelns
zu retten. Die Enthüllungen des letzten Viertels eines Jahrhunderts geben lediglich
nicht überzeugende Verleugnungen wieder.
Die einzige Alternative zur Verleugnung
ist, die öffentliche Aufmerksamkeit von dem ganzen Thema abzulenken.
Erfahrung hat gezeigt, daß die beste Ablenkung eine gegen den Feind gerichtete
Greuelpropaganda ist. Unglücklicherweise ist die Öffentlichkeit nicht mehr so
empfänglich wie in den Tagen der „Leichenfabriken", der „verstümmelten belgischen
Kinder" und der „gekreuzigten Kanadier". l h r e Zusammenarbeit ist daher ernsthaft
erbeten, um die öffentliche Aufmerksamkeit von den Taten der Roten Armee
abzulenken, und zwar durch Ihre volle Unterstützung der verschiedenartigsten
Anklagen gegen die Deutschen und Japaner, welche bereits vom Ministerium in
Umlauf gesetzt worden sind und weiter in Umlauf gebracht werden.
Ihre zum Ausdruck gebrachte Anschauung in diesen Dingen möge andere
überzeugen.
Ich bin, Sir, Ihr ergebener Diener,
gezeichnet
6
H. Hewet, Assistant Secretary
(E. Rozek „Allied wartime diplomacy - A pattern in Poland" S. 209/210)
Nicht unbeachtlich dürfte im Zusammenhang mit dieser Grundsatzeinstellung eine Aussage von Dr.Joseph Goebbels gegenüber Prinz zu
Schaumburg-Lippe aus der Vorkriegszeit sein:
„Aufgabe der Auslandsabteilung ist nur" - so sagte er -, „die Beziehungen mit dem
Ausland möglichst gut zu gestalten. Wir nannten die Abteilung zunächst ,Lügenabwehrabteilung - aber das war schlecht, rein negativ. Sie sollen sich nicht bemühen,
den Nationalsozialismus zu verteidigen oder gar zu verbreiten -- sondern Sie sollen
Deutschland beliebt machen. Sie arbeiten in der Abteilung als Beamter, und das
heißt für alle Deutschen, gleich ob sie Nationalsozialisten sind oder nicht. Der
Nationalsozialismus ist ganz auf deutsche Art und Verhältnisse zugeschnitten. Wir
sind Nationalsozialisten, und jedes Volk hat auf Grund seiner Lage, seiner Struktur
und Geschichte besondere soziale Verhältnisse. Es wäre ein Wahnsinn, den
Nationalsozialismus auf andere Völker übertragen zu wollen -- unsere Bewegung ist
keine neue Internationale, wie der Marxismus es ist, der die ganze Menschheit
bekehren will! ...
Ich sehe täglich, wie voreingenommen die Welt uns gegenüber ist. Diese Stimmung
kam nicht durch den Nationalsozialismus. Sie herrschte schon zu Kaisers Zeiten.
Denken Sie an die Kriegsschuldlüge und die vielen Greuelmärchen aus der Zeit des
Krieges -- die abgehackten Kinderhände und so weiter. Wir haben diese Dinge nie so
ernst genommen, weil wir wußten, wie abwegig und absurd sie waren. Aber draußen
galten sie für Millionen von Menschen als unbestreitbare Tatsachen.
Wir Deutsche
fangen jetzt an, uns mit Propaganda zu beschäftigen, nachdem wir bereits seit
Jahrzehnten das Opfer gegnerischer Propaganda sind. Unsere Revolution ist
unblutig verlaufen -- die französische war eine Orgie von Blutrausch, noch mehr die
russische -- das innenpolitische Chaos Anfang der zwanziger Jahre, die ersten Jahre
der Republik in Deutschland kosteten Tausenden das Leben.
Alles nahm man zur
Kenntnis -- uns aber klagt man an.
Dagegen muß endlich etwas geschehen ...
Es geht bei der Propaganda nicht darum, wer recht hat -- sondern darum, wem man
Glauben schenkt... Glauben schenkt man demjenigen, der einem sympathisch ist.
Dabei spielt das Recht keine so große Rolle.
Wir aber waren den anderen unsympathisch, das war es, -- allein das.
Die gegnerische Propaganda hatte uns
unsympathisch erscheinen lassen. Also müssen wir zu erreichen suchen, daß wir
ihnen sympathisch werden. Ganz bestimmt erreichen wir das nicht, wenn wir auf
unser Recht und unsere Macht pochen. Wen man fürchtet, den mag man nicht.
Furcht ist keine Voraussetzung für ein friedliches, gedeihliches Zusammenleben.
Furcht verbreiten heißt abschrecken -- und abschrecken bedeutet über kurz oder lang
Krieg, denn einmal platzt jedem der Kragen ..."
(Fr. Chr. Prinz zu Schaumburg-Lippe
„Dr. G." S. 119/120
SeftonDelmer, 1904 in Berlin geboren, mit Lord Beaverbrocks Hilfe langjähriger
Mitarbeiter des „Daily Express" avancierte im Jahre 1940 zum führenden Mitarbeiter
des britischen Informationsministers Duff Cooper und lenkte schließlich die
deutschsprachigen Rundfunksendungen des BBC und die damit verbundene
Propaganda.
Über seine erste BBC-Sendung schreibt S. Delmer wörtlich:
„Denn Hitler hat sich ausgerechnet meinen ersten Freitag -- den 19. Juli 1940 --
ausgesucht, um anläßlich seines Sieges über Frankreich seine triumphale Rede im
Reichstag zu halten. Und was noch wichtiger war, er hatte diese Gelegenheit
wahrgenommen, um seinen allerletzten,Friedensappell' an England zu richten.
Ich saß mit gespitzten Ohren am Lautsprecher im BBC-Studio.
„So tut mir fast weh",
hörte ich Hitler salbungsvoll sagen, „wenn mich das Schicksal dazu ausersehen hat,
das zu stoßen, was durch diese Menschen zu Fall gebracht wird .... Und Herr
Churchill sollte mir dieses Mal vielleicht ausnahmsweise glauben, wenn ich als
Prophet jetzt folgendes ausspreche: es wird dadurch ein großes Weltreich zerstört
werden. Ein Weltreich, das zu vernichten oder auch nur zu schädigen niemals meine
Absicht war ... In dieser Stunde fühle ich mich verpflichtet vor meinem Gewissen,
noch einmal einen Appell an die Vernunft auch in England zu richten .... ich sehe
keinen Grund, der zur Fortsetzung dieses Kampfes zwingen könnte!" .....
Eine Stunde nach Hitlers Rede ging meine Antwort bereits durch den Äther. Und
ohne auch nur einen Augenblick zu zögern, lehnte ich sein Friedensangebot ab.
Meine Kollegen bei der BBC hatten dem, was ich sagen wollte, zugestimmt. Und das
genügte mir als Vollmacht. ...
"Herr Hitler . . . lassen Sie mich Ihnen sagen, was wir
hier in England von Ihrem Appell an das denken, was Sie unsere Vernunft zu nennen
belieben. Herr Führer und Reichskanzler, wir werfen Ihnen diese unglaubliche
Zumutung zurück, mitten in Ihre übelriechende Führerfresse".
(Die Deutschen und ich" S. 421)
„Duff Cooper kam mir mit all seiner gewiegten Autorität zu Hilfe. Er versicherte dem
Parlament, meine Rede habe die volle Zustimmung des Kabinetts. Und als einige
Tage später Außenminister Lord Halifax Hitler antwortete, sagte er sinngemäß
dasgleiche, was ich gesagt hatte." (S.423)
Sefton Delmer wurde schließlich die
Leitung einer „Research Unit" übertragen, die jedoch mit „Forschung" nichts zu tun
hatte -- sondern einfach der Deckname war ...
für Spezialsender, die den Eindruck
erweckten, „als ob sie an irgendeinem Ort innerhalb des von Hitler besetzten Europa
arbeiteten". Delmers Aufgabenstellung: „Jeder Griff ist erlaubt" (S. 443).
Sein
anfänglicher Chef war Leonhard Ingrams, der „verantwortlich war für die Organisation
von Widerstands- und Sabotageakten, Ermordungen und ähnlichen
Unternehmungen" (S. 441)
Sefton Delmers Anweisungen spezifizierten diese
Aufgabenstellung:
„Vor allem Genauigkeit! -- predigte ich meinen Leuten immer wieder. Wir dürfen nie zufällig oder aus Nachlässigkeit lügen, sondern immer nur bewußt und überlegt. Und
während wir so eine Nachrichtensendung nach der anderen und ein
Wehrmachtsprogramm nach dem anderen brachten, bildete sich ein ganzes System
von Hetzkampagnen heraus. (S. 499)
. . .
„Ich nahm mir den Bart ab, das Gesicht eines alten Gauners sah mich an"
(S. Delmer „Die Deutschen und ich" S. 631)
Wir führen eine Art totalen Nervenkrieg gegen Hitler. Dabei ist alles erlaubt, sofern es
dazu dient, das Ende des Krieges und Hitlers Niederlage zu beschleunigen. Wenn
Sie auch nur die geringsten Bedenken haben, etwas gegen Ihre eigenen Landsleute
zu unternehmen, so sagen Sie es mir jetzt. Ich würde es verstehen. Sie würden dann
allerdings nicht mit uns arbeiten können ... Sollten Sie jedoch Lust haben (zu Otto
John), sich meiner Einheit anzuschließen, so muß ich Sie gleich darauf aufmerksam
machen, daß wir
jeden, auch den schmutzigsten Trick anwenden, der sich nur
denken läßt. Jeder Griff ist erlaubt.
Je übler, um so besser. Lügen, Betrug -- alles ....
Ich tat mein Bestes, um auf diesem Wege auch das älteste Ziel unserer
psychologischen Kriegführung zu fördern:
Deutsche gegen Deutsche aufzuhetzen.
(S. 617)
Clifton Child war ein Genie darin, eine Nachricht mit ein paar neuen Zutaten
so aufzuputzen, daß man den Eindruck gewann, das, was er berichtete, sei am
Abend zuvor passiert. (S. 620)
Wir versuchten nie, uns auf individuelle Unternehmen zu konzentrieren, sondern
sahen es stets als unsere Aufgabe an, das eiserne Kontrollsystem, in das Hitlers
Polizeistaat Körper und Seele der Deutschen gepreßt hatte, durch eine stetige
Berieselung mit zersetzenden Nachrichten und „Beweisen" anzufressen und zu
durchdringen." (S. 626)
Beispiele für solche Maßnahmen:
„Als nächstes veranlaßte ich die Abfassung eines angeblich von Mölders
geschriebenen Briefes, in dem dieser sich über die ihn und seine Kameraden
bewegenden Zweifel ausließ, ob man für den Atheisten Hitler kämpfen dürfe .... Denn
Mölders war genau der Mann gewesen, dem man einen solchen Brief zutraute. Nur
er allein hätte die Urheberschaft überzeugend abstreiten können, und er war tot, --
von den Nazis ermordet, wie jeder glaubte."
„Bei anderen Gelegenheiten wandten
wir die gleiche Technik an, um den Angehörigen toter Soldaten mitzuteilen, daß
diese nicht an ihren Verwundungen, sondern an einer „Todesspritze" gestorben
seien. Der nationalsozialistische Arzt im Lazarett, so ließen wir durch die angebliche
Krankenschwester erklären, sei zu der Ansicht gelangt, der Verwundete werde vor
Beendigung des Krieges nicht wieder kampffähig sein. Deshalb habe der Arzt das
Bett für einen anderen Soldaten frei machen wollen, der bessere Aussichten auf
baldige Genesung hatte.
Bei der zweiten Aufgabe für unsere polnischen Freunde machten wir uns ebenfalls den Tod eines Soldaten zunutze, und zwar auf eine noch
zynischere Art. (S. 543)
Daß im Zuge dieser Arbeit eine ungeheuere Fülle von
Dokumenten gefälscht wurden, versteht sich am Rande.
Und nach dem Krieg 1945:
„Ihr habt mit Außenstehenden nicht über Eure Arbeit gesprochen, und über uns und
unsere Methoden ist kaum etwas an die Öffentlichkeit gedrungen. Manche Leute haben vielleicht ihre Vermutungen, aber mit Sicherheit wissen sie nichts. Ich möchte
gern, daß das so bleibt. Laßt Euch nicht dazu verleiten, Euch mit der Arbeit, die wir
geleistet und den Fallen, die wir dem Feind gestellt haben, großzutun .....
Wenn wir jetzt anfangen wollten, uns der gerissenen Tricks zu rühmen, die wir
angewandt haben -- wer weiß --, was daraus entstehen könnte. Darum kein Wort
darüber! Propaganda ist etwas, worüber man den Mund hält.
Auf eines war ich nicht
gefaßt gewesen: daß nämlich SHAEF unsere „schwarzen Operationen" in ihre
offizielle Geschichtsschreibung mit einbeziehen würde und daß wir infolgedessen in
die Streitigkeiten zwischen den beiden amerikanischen Sykewar-Stellen verwickelt
würden. (S. 632/633)
Sefton Delmer gehörte zu den Männern, „denen 1945 die Chance geboten wurde,
Veränderungen in Deutschland vorzunehmen"
(S. 638).
Wie diese beabsichtigten
Veränderungen aussahen, schildert der deutsche Staatsrechtler Prof. Friedrich
Grimm in seinem Buch „Politische Justiz" S. 146-148:
„Ich hatte im Mai 1945, wenige Tage nach dem Zusammenbruch, eine denkwürdige
Aussprache mit einem bedeutenden Vertreter der Gegenseite. Er stellte sich mir als
Universitätsprofessor seines Landes vor, der sich mit mir über die historischen
Grundlagen des Krieges unterhalten wollte. Es war ein Gespräch von hohem Niveau,
das wir führten. Plötzlich brach er ab, zeigte auf die Flugblätter, die vor mir auf dem
Tisch lagen, mit denen wir in den ersten Tagen nach der Kapitulation überschwemmt
wurden und die sich hauptsächlich mit den KZ-Greueln beschäftigten. „Was sagen
Sie dazu?" so fragte er mich. Ich erwiderte: „Oradour und Buchenwald? Bei mir
rennen Sie da offene Türen ein. Ich bin Rechtsanwalt und verurteile das Unrecht, wo
ich ihm begegne, am meisten aber, wenn es auf unserer Seite geschieht.
Ich weiß
jedoch einen Unterschied zu machen zwischen den Tatsachen und dem politischen
Gebrauch, den man davon macht.
Ich weiß, was Greuelpropaganda ist. Ich habe
nach dem ersten Weltkrieg alle Veröffentlichungen Ihrer Fachleute über diese Frage
gelesen, die Schriften des Northcliffbüros, das Buch des französischen
Finanzministers Klotz ,Vom Krieg zum Frieden' (Paris 1923). in dem er schildert, wie
man das Märchen von den abgehackten Kinderhänden erfand, und welchen Nutzen
man daraus zog, die Aufklärungsschriften der Zeitschrift Crapouillot, die die
Greuelpropaganda von 1870 mit der von 1914/1918 vergleicht, und schließlich das
klassische Buch von Ponsonby: ,Die Lüge im Kriege'.
Darin wird offenbart, daß man
schon im vorigen Kriege Magazine hatte, in denen man künstliche Leichenberge
durch Fotomontage mit Puppen zusammenstellte.
Diese Bilder wurden verteilt. Dabei
war die Unterschrift freigelassen. Sie wurde später je nach Bedarf durch die
Propagandazentrale telefonisch aufgegeben.'
Damit zog ich eines der Flugblätter
heraus, das angeblich Leichenberge aus den KZ's darstellte, und zeigte es meinem
Besucher, der mich verdutzt ansah. Ich fuhr fort: ,
lch kann mir nicht denken, daß in
diesem Kriege, in dem alle Waffen so vervollkommnet wurden, diese geistige Giftwaffe, die den ersten Krieg entschied, vernachlässigt worden sein sollte. Mehr noch,
ich weiß es! Ich habe die letzten Monate vor dem Zusammenbruch täglich die Auslandspresse gelesen. Da wurde von einer Zentralstelle aus über die deutschen
Gräuel berichtet.
Das ging nach einem gewissen Turnus. Da kam ein besetztes
Gebiet nach dem anderen dran, heute Frankreich, morgen Norwegen, dann Belgien,
Dänemark, Holland, Griechenland, Jugoslawien und die Tschechoslowakei.
Zunächst
waren es Hunderte von Toten in den Konzentrationslagern, dann, wenn 6 Wochen
später dasselbe Land wieder dran war, Tausende, dann Zehn-, dann
Hunderttausende.
Da dachte ich mir: In die Million kann diese Zahleninflation doch nicht gehen!'
Nun griff ich zu einem anderen Flugblatt: ,Hier haben Sie die Million!'
Da platzte mein
Besucher los:
"lch sehe, ich bin an einen Sachkundigen geraten. Nun will ich auch
sagen, wer ich bin. Ich bin kein Universitätsprofessor. Ich bin von der Zentrale, von
der Sie gesprochen haben: Gräuelpropaganda -- und damit haben wir den totalen
Sieg gewonnen."
Ich erwiderte:
,lch weiß, und nun müssen Sie damit aufhören!'
Er entgegnete:
"Nein, nun fangen wir erst richtig an! Wir werden diese
Greuelpropaganda fortsetzen, wir werden sie steigern bis niemand mehr ein gutes
Wort von den Deutschen annehmen wird, bis alles zerstört sein wird, was Sie in
anderen Ländern an Sympathien gehabt haben, und bis die Deutschen so
durcheinander geraten sein werden, daß sie nicht mehr wissen, was sie tun!"
Ich
schloß das Gespräch: ,Dann werden Sie eine große Verantwortung auf sich laden!'
Was dieser Mann uns angedroht hatte, kam. Das Schlimmste aber war die
Verwirrung, die dadurch unter den Deutschen angerichtet wurde. Gräuelpropaganda
und politische Justiz!
Prof. Dr. Friedrich Grimm wußte nicht, wer sein Gesprächspartner in Wirklichkeit war:
Es war Sefton Delmer!
(Hans Frederik „Die Kandidaten" S. 180)
"Die Deutschen müßten Engel oder Heilige sein, um zu vergessen und zu vergeben, was sie an Ungerechtigkeiten und Grausamkeiten zweimal in einer Generation zu erleiden hatten, ohne daß sie ihrerseits die Alliierten herausgefordert hätten. Wären wir Amerikaner so behandelt worden, unsere Racheakte für unser Leiden würden keine Grenzen kennen."
Reverend Ludwig A. Fritsch, Ph. D., D. D. emer., Chicago, 1948